Zahnarzt Bogenhausen

Wurzelspitzenresektion

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Grundlage für eine erfolgreiche Wurzelbehandlung ist die äußerst sorgfältige Reinigung des Wurzelkanalsystems. Gelingt dies jedoch nicht vollständig, bleiben Bakterien zurück, die Probleme verursachen können. Bildet sich z.B. ein Entzündungsherd um eine Wurzelspitze, kann ein unterstützender chirurgischer Eingriff, eine sogenannte Wurzelspitzenresektion (WSR), notwendig sein.

Bei diesem Eingriff wird nach der Anästhesie zunächst der Knochen im Bereich der Entzündung eröffnet und das entzündete Gewebe um die Wurzel gründlich entfernt. Anschließend wird die Wurzelspitze ca. 3mm eingekürzt und der nun freiliegende Wurzelkanal unter dem OP-Mikroskop inspiziert und mittels spezieller mikrochirurgischer Ultraschallinstrumente sorgfältig gereinigt. Der Wurzelkanal wird nun mit einem besonders körperverträglichen, dichten Material erneut gefüllt und versiegelt. Die Wunden werden mit feinsten Nähten versorgt, die die Bildung von störenden Narbenzügen verhindern.

Das intensive Reinigen und erneute Füllen der Wurzelkanäle unter dem Mikroskop stellt den entscheidenden Schritt für die Heilung des Entzündungsgeschehens dar.

Früher beinhaltete eine WSR nur das Abschneiden der Wurzelspitze ohne zusätzliches Reinigen der Kanäle, welches selten endgültig zum Erfolg führte.

Im Vergleich dazu zeigt die moderne, mikrochirurgische Methode eine langfristige Erfolgsrate von über 90%.

Nach erfolgreicher Behandlung braucht es ca. 6 Monate bis der Knochendefekt ausheilt. Der Heilungsverlauf sollte regelmäßig mit Röntgenaufnahmen kontrolliert werden.

Zahnarztpraxis Haidhausen | Zahnarzt Prinzregentenplatz

Geschichte der Wurzelspitzenresektion

19. Jahrhundert: Der Grundstein

1894

Die erste Beschreibung einer Wurzelspitzenresektion stammt aus dem Jahr 1892 und geht auf den deutschen Chirurgen Carl Partsch zurück.

Zu diesem Zeitpunkt grassierte noch der Irrglaube, dass die Infektion, die als “Granulom” oder “Zyste” an der Wurzelspitze sichtbar und bald danach auch im Röntgenbild nachweisbar war, bei einer chirurgischen Freilegung nur im und am Endabschnitt der Wurzel vorhanden sei.

Abgeleitet davon entstand die Idee, das Problem zu lösen, indem die Wurzel gekürzt und so die Wurzelspitze entfernt wird. Die Methode wurde als letzter Versuch vor der Zahnentfernung/dem Zahnverlust erachtet und wurde schnell populär. Es gab jedoch eine hohe Quote für Misserfolge, die man damals einfach hinnahm – schließlich hatte man keine Alternativen.

20. Jahrhundert: Verbesserungen und technische Aufrüstung

1957

Die Wurzelspitzenresektion wurde in dieser alten, klassischen Form von den gesetzlichen Krankenkassen in den Leistungskatalog aufgenommen. In dieser Phase wurde der chirurgische Eingriff überwiegend von Kiefer- und Oralchirurgen ohne spezielle endodontologische Ausbildung durchgeführt. Das zeigte sich auch an den recht niedrigen Erfolgsraten von ca. 30 bis 50 Prozent.

1975

Nun trat eine Neuerung ein: Die Zahnheilkunde wurde durch das Operationsmikroskop bereichert. Doch diese Innovation wurde negativ aufgenommen. Die zahnärztliche Fachpresse zeigte sich verständnislos, gar abweisend.

Ab 1980

Trotz der anfänglich negativen Kritik übertrafen endodontologische Revisionen, die von einem OP-Mikroskop unterstützt wurden, die alten Erfolgsraten. Immer mehr Infektionen konnten durch das Beseitigen der ursächlichen Keime geheilt werden.

Ab 1985

Als nächste Neuerung in der Geschichte der Wurzelspitzenresektion wurden nun retrograde Füllungen eingeführt. Hierbei handelte es sich um Füllungen, die am Wurzelende während der Wurzelspitzenresektion eingebracht wurden.

Dadurch kamen Zweifel an alten, „normalen“ Füllungen auf – daher wurden auch die Materialien, die aus der Kariestherapie bekannt waren, auf ihre Eignung überprüft. Die Ergebnisse waren unbefriedigend.

Ab 1993

Es kam ein neues retrogrades Füllmaterial auf den Markt: MTA – Mineral Trioxid Aggregat. Es bot langfristige Dichtigkeit sowie eine hohe biologische Verträglichkeit. Außerdem hat es sich als unempfindlich gegen Feuchtigkeit erwiesen. Auch die Verarbeitung stellte sich als positiv heraus. Nun verbesserten sich die Ergebnisse der Wurzelspitzenresektion sowie die Prognosen nach der Behandlung signifikant.

1998

Die Anwendung des Operationsmikroskops wurde zum Pflichtbestandteil in der endodontologischen Ausbildung. Daraufhin setzte ein regelrechter Boom an innovativen Methoden und technischen Neuerungen ein. So ließen sich zahlreiche Qualitätsverbesserungen im Hinblick auf Diagnostik, Instrumente, andere Geräte und Methoden verbuchen.

Das 21. Jahrhundert: Der ewige Zwist zwischen Chirurgen und Endodontologen

2006

Eine umfassende und bis heute aktuelle Darstellung der modernen mikroskopischen Wurzelspitzenresektion erschien (Kim S1, Kratchman S.: Modern endodontic surgery concepts and practice: a review. J Endod. 2006 Jul;32(7):601-23.). Die Autoren stellten dar, wie sich in 15 Jahren Arbeit und Weiterentwicklungen aus der alten Wurzelspritzenresektion die Methodik und Vorteile der mikroskopischen Behandlung entwickelten.

Sie wiesen in ihrem Werk auf Verbesserungen gegenüber der konventionellen Technik hin (DVT zu 3D-Diagnostik, OP-Mikroskop, verbesserte Blutstillung, mikrochirurgische Instrumente und Techniken, dauerhaft dichte retrograde Füllungen, bioaktive Materialien für die retrograde Wurzelfüllung). Weiterhin zeigten sie, dass sich diese Methoden weltweit bewährt haben und sich die sehr guten Ergebnisse überall bestätigen.

2008

Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) (verlinken mit https://www.dgzmk.de/) verabschiedete eine neue Leitlinie. Darin wurde die grundlegend konträre Sichtweise von Vertretern der Chirurgie und der Endodontologie dokumentiert. Die Endodontologen fordern, die Vorzüge der mikroskopischen Revision und damit diese Behandlungsform anzuerkennen. Doch dazu waren die Chirurgen nicht bereit. Die Chirurgischen Fachverbände beharrten darauf, dass der Standard von 1892 weiterhin beibehalten werden sollte.

2010

In einem neuen Fachartikel belegten Setzer und seine Mitautoren die Überlegenheit der mikroskopischen gegenüber der konventionellen Technik (Setzer FC1, Shah SB, Kohli MR, Karabucak B, Kim S.: Outcome of endodontic surgery: a meta-analysis of the literature–part 1: Comparison of traditional root-end surgery and endodontic microsurgery. J Endod. 2010 Nov;36(11):1757-65.).

2013

Obwohl die veraltete Leitlinie zur Wurzelspitzenresektion turnusmäßig ungültig wurde, hielten die konträren Positionen der verschiedenen Fachverbände weiterhin an. Mikroskopische Techniken verbreiteten sich unter Zahnärzten und Endodontologen wesentlich schneller als in Deutschland.

2017

Für das Jahr 2017 weist das statistische Jahrbuch der Deutschen Kassenärztlichen Bundesvereinigung KZBV (verlinken mit: https://www.kzbv.de/) ca. 640.000 Wurzelspitzenresektionen auf, die als Kassenleistung durchgeführt wurden.

Die Gesamtzahl der Eingriffe, die nach dem Standard von 1892 durchgeführt wurden, lag über Jahrzehnte hinweg konstant zwischen 600.000 und 800.000. Das bedeutet, dass die weniger wirksame Behandlungsmethode mit einer Erfolgsrate von meist unter 50 Prozent auch rund 120 Jahre später noch erhalten blieb – und das, obwohl es mittlerweile eine hocheffektive Alternative gab.

2019

Die Leitlinie zur Wurzelspitzenresektion war seit sechs Jahren ungültig. Bis dato wurde keine neue abgefasst. Krankenkassen und Gesundheitsministerium sehen keinen Anlass, neue und bessere Techniken zu fördern – oder auch nur zu fordern. Das liegt daran, dass in Leitlinien keine offizielle Empfehlung ausgesprochen wurde.

Krankenkassen und Politiker übersehen dabei allerdings, dass für die Patienten im Fall von Zahnverlust hohe Kosten z. B. für Implantate anfallen, die jedoch vermeidbar sind. Mit den neuen Techniken und besser ausgebildeten Behandlern ließen sich diese drastisch verändern. Was am wichtigsten ist: Den Patienten könnte viel effektiver dabei geholfen werden, zu gesunden und ihre natürlichen Zähne zu erhalten.

Ihr Vorteil bei Dr. Viola Hirsch: Fundierte Wurzelspitzenresektion mit dem OP-Mikroskop

Dr. Viola Hirsch hat sich nach dem Abschluss ihrer zahnärztlichen Ausbildung an der Universität Mainz zusätzlich in den USA – an der renommierten University of Pennsylvania – auf die Endodontie und mikroskopische Behandlungstechniken spezialisiert. Sie hat von der Koryphäe Prof. Kim persönlich die „WSR-Technik“ erlernt.

So ist Dr. Viola Hirsch eine von wenigen Ärzten in Deutschland, die über diesen hohen Spezialisierungsgrad verfügen. Für ihre Wurzelbehandlungen und Wurzelspitzenresektionen verwendet sie das hochwertige OP-Mikroskop OPMI PROergo von Zeiss, das sogar Einblicke in schwer einsehbare Bereiche ermöglicht. Wo andere Zahnärzte bei der Behandlung an ihre Grenzen kommen, kann Dr. Viola Hirsch mehr erkennen und so auch komplizierte Fälle besser behandeln.

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Endodontie München

Dr. Viola Hirsch – Ihre Spezialistin für Endodontie in München

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